Wirkmechanismus des Medikaments
Die Wirkung von Testosteron beim Menschen und anderen Wirbeltieren erfolgt über zwei Hauptmechanismen:
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Durch Aktivierung des Androgenrezeptors (direkt oder als DHT)
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Durch Umwandlung in Östradiol und Aktivierung bestimmter Östrogenrezeptoren
Freies Testosteron (T) wird in das Zytoplasma der Zielzellen transportiert, wo es entweder direkt an den Androgenrezeptor binden kann oder durch das Enzym 5-Alpha-Reduktase zu 5-Alpha-Dihydrotestosteron (DHT) reduziert wird.
DHT bindet mit noch höherer Affinität an den Androgenrezeptor als Testosteron – seine androgene Potenz ist etwa 2,5-mal stärker. Der daraus resultierende Testosteron- oder DHT-Rezeptorkomplex verändert seine Struktur, wandert in den Zellkern und bindet dort direkt an spezifische Nukleotidsequenzen der chromosomalen DNA, die sogenannten Hormonreaktionselemente (HREs). Diese beeinflussen die Transkription bestimmter Gene und bewirken die typischen androgenen Effekte.
Anwendungsgebiete
Testosteron Cypionat wird bei Männern angewendet, bei denen ein endogener Testosteronmangel oder –ausfall festgestellt wurde. Die Indikationen umfassen:
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Primärer Hypogonadismus – definiert als Ausfall der Hodenfunktion durch z. B. Kryptorchismus, beidseitige Hodentorsion, Orchitis, „Vanishing-Testis“-Syndrom oder Orchiektomie.
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Hypogonadotroper Hypogonadismus – gekennzeichnet durch einen idiopathischen Mangel an Gonadotropinen, LHRH-Defizienz oder Schädigung der Hypophyse/Hypothalamus durch Tumoren, Trauma oder Bestrahlung.
Gegenanzeigen
Testosteron Cypionat darf nicht verwendet werden bei:
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Überempfindlichkeit gegenüber Testosteron oder einem Bestandteil der Formulierung
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Bestehendem oder vermutetem Prostata- oder Brustkrebs bei Männern
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Schweren Symptomen bei benigner Prostatahyperplasie (BPH)
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Schweren Lebererkrankungen
Vorsichtsmaßnahmen
Zur Sicherstellung der Patientensicherheit und Therapieeffektivität müssen mehrere Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden:
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Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Hypertonie, Herzinfarkt oder Schlaganfall sollten besonders vorsichtig sein, da eine Testosterontherapie diese Zustände verschlimmern kann.
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Bei Leber- oder Niereninsuffizienz ist eine engmaschige Überwachung erforderlich, da Testosteron die Leberenzyme und Nierenfunktion beeinflussen kann.
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Patienten mit einer Vorgeschichte von thromboembolischen Ereignissen (z. B. tiefe Venenthrombose oder Lungenembolie) haben ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel.
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Regelmäßige Kontrollen des Blutbilds (insbesondere Hämatokrit und Hämoglobin) werden empfohlen.
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Vor Beginn der Therapie sollte ein Screening auf Prostatakrebs erfolgen, da Testosteron das Wachstum von Prostatagewebe stimulieren kann.
Der behandelnde Arzt sollte über alle begleitend eingenommenen Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel informiert werden, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.
Psychische Veränderungen, wie z. B. Stimmungsschwankungen, sollten dem Arzt unverzüglich mitgeteilt werden.
Wechselwirkungen
Testosteron-Cypionat kann Wechselwirkungen eingehen mit:
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Antikoagulanzien (Blutverdünnern)
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Kortikosteroiden
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Insulin oder oralen Antidiabetika
Die gleichzeitige Anwendung mit anderen anabolen Steroiden, Hormonen oder Substanzen, die den Leberstoffwechsel beeinflussen, sollte nur mit Vorsicht erfolgen.
Dosierung
Die typische Dosierung zur Testosteronersatztherapie mit Testosteron-Cypionat liegt bei 50–400 mg intramuskulär alle 2 bis 4 Wochen.
Die genaue Dosis und Häufigkeit richtet sich nach dem individuellen Ansprechen und den gemessenen Serum-Testosteronwerten, wie vom Arzt festgelegt.
Lagerung
An einem dunklen und trockenen Ort bei Raumtemperatur lagern.
Nicht im Kühlschrank aufbewahren.
Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Regulatorische Hinweise
Dieses Produkt entspricht den einschlägigen regulatorischen Richtlinien.
Zertifiziert gemäß den Standards der Guten Herstellungspraxis (GMP).
Sicherheitsinformationen
Im Falle einer Überdosierung ist unverzüglich medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Nebenwirkungen oder unerwünschte Reaktionen sollten dem behandelnden Arzt gemeldet werden.