HMG 75 IU – Hormontherapie zur Unterstützung der Fruchtbarkeit
HMG 75 IU ist ein hochwirksames Medikament, das eine Kombination aus Follikelstimulierendem Hormon (FSH) und Luteinisierendem Hormon (LH) enthält. Diese beiden Schlüsselhormone spielen eine zentrale Rolle im Bereich der Fortpflanzungsmedizin und werden häufig zur Behandlung von Fruchtbarkeitsproblemen bei Frauen und Männern eingesetzt. Das Präparat wird aus dem Urin postmenopausaler Frauen gewonnen und dient dazu, die natürliche Hormonproduktion zu unterstützen und die Fruchtbarkeit gezielt zu steigern.
Wie wirkt HMG im Körper?
HMG entfaltet seine Wirkung direkt an den Keimdrüsen – bei Frauen an den Eierstöcken, bei Männern an den Hoden. Bei Frauen stimuliert es das Wachstum und die Reifung der Eibläschen (Follikel), wodurch die Wahrscheinlichkeit eines Eisprungs und einer erfolgreichen Befruchtung deutlich erhöht wird. Diese Eigenschaft macht HMG besonders wertvoll für Frauen mit Zyklusstörungen oder Anovulation.
Bei Männern fördert HMG durch die Aktivierung der Leydig- und Sertoli-Zellen die Testosteronproduktion und die Bildung gesunder Spermien (Spermatogenese). So trägt es effektiv zur Verbesserung von Spermienanzahl und -qualität bei – ein entscheidender Faktor bei unerfülltem Kinderwunsch.
Dank dieser doppelten Wirkungsweise ist HMG ein bewährter Bestandteil vieler Fruchtbarkeitsbehandlungen, sowohl bei natürlichen Konzeptionsversuchen als auch im Rahmen assistierter Reproduktionsverfahren wie IVF oder ICSI.
Anwendung und empfohlene Dosierung
HMG wird entweder subkutan (unter die Haut) oder intramuskulär injiziert. Bei Frauen beginnt die Behandlung üblicherweise am zweiten oder dritten Tag des Menstruationszyklus mit einer Dosis von 75–150 IE täglich über einen Zeitraum von 7 bis 12 Tagen – je nach individueller Reaktion.
Bei Männern liegt die Standarddosis ebenfalls zwischen 75–150 IE, verabreicht zwei- bis dreimal pro Woche. Oft wird HMG in Kombination mit HCG angewendet, um die hormonelle Wirkung zusätzlich zu verstärken.
Die Dosierung sollte stets ärztlich festgelegt und durch regelmäßige Untersuchungen begleitet werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen und Risiken zu minimieren.
Welche Vorteile bietet HMG?
Der größte Nutzen von HMG liegt in seiner gezielten Hormonregulation zur Verbesserung der natürlichen Fruchtbarkeit. Bei Frauen mit hormonellen Dysbalancen unterstützt es die Eizellreifung und fördert den Eisprung – wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Empfängnis.
Bei Männern wirkt es unterstützend bei niedriger Spermienqualität oder Hormonmangel und kann so die Chancen auf eine natürliche Zeugung verbessern.
Auch bei hormonellen Erkrankungen wie hypogonadotropem Hypogonadismus bietet HMG eine wirksame Therapieoption, da es die körpereigene Produktion von FSH und LH aktiviert.
In der Reproduktionsmedizin – insbesondere bei IVF-Behandlungen – gilt HMG als essenziell für die Follikelstimulation und Eizellgewinnung, was die Erfolgsrate einer künstlichen Befruchtung erheblich steigern kann.
Mögliche Nebenwirkungen von HMG
Wie bei jeder Hormontherapie können auch bei der Anwendung von HMG Nebenwirkungen auftreten. Häufige Beschwerden sind leichte Schmerzen oder Reizungen an der Injektionsstelle, Blähungen, Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen.
Bei Frauen besteht ein erhöhtes Risiko für ein ovarielles Überstimulationssyndrom (OHSS), das mit vergrößerten Eierstöcken und Flüssigkeitsansammlungen einhergehen kann. Männer können infolge gesteigerter Testosteronproduktion Nebenwirkungen wie Akne oder eine Vergrößerung des Brustgewebes (Gynäkomastie) entwickeln.
Schwere Komplikationen sind selten, sollten jedoch sofort ärztlich abgeklärt werden. Regelmäßige Kontrollen und die strikte Einhaltung der Dosierungsempfehlung sind entscheidend, um Risiken zu minimieren und eine sichere Behandlung zu gewährleisten.